Sechste Rheinsteigetappe am 18.06.2006
Die Lorch nach Kaub
Am frühen Morgen fahren wie von FFM nach Kaub. Mit dem Nahverkehrzug geht es dann von Kaub zurück nach Lorch.
Hier starten wir zur sechsten Etappe des Rheinsteiges.
Das Hilchenhaus kündete Jahrhunderte lang vom Reichtum Lorchs. Es war das
prächtigste Renaissance-Gebäude am Mittelrhein. Der Glanz ist weg, das Gemäuer
brüchig geworden. Welch ein Glück, das die Lorcher noch ihre Kirche haben. Die birgt
gleich zwei Kunstwerke: den Schnitzaltar sowie die Orgel. Irgendwo zwischen den
Orgelpfeifen steht in einem Geheimfach immer eine Flasche Wein. Damit der Organist
bei langen Liedern keinen Durst leiden muss.
Den Wein sehnt man sich herbei, wenn der steile Aufstieg zum Nollig bewältigt ist. Der
Festungsturm gehörte einst Stadtmauer, die den Ort an der Mündung der Wisper
umschloss. Was folgt, ist Genusswandern pur. Weinberge begleiten uns hoch über dem
Rhein zur Clemenskapelle und weiter ins Retzbachtal. Jenseits zieht der Rheinsteig in
den Vorderhang des Rheintals zurück zu einem Aussichtsplatz mit Ruhebank. Nun ist
es nicht mehr weit bis zur Wirbellay. Von dem Felskopf bietet sich ein herrlicher Blick
auf Bacharach, die heimliche Hauptstadt der Rheinromantik mit der imposanten Ruine
Wernerkapelle und der mächtigen Burg Stahleck.
Nun naht das Niederthal. Dort standen einst die Galgen des Mainzer Hochgerichtes
denen des kurpfälzischen Hochgerichtes gegenüber und grüßten sich grässlich. Der
Grenzvogt vom Niederthal hat hier eine Infotafel erstellt und ein Grenzbuch ausgelegt,
in dem Wanderer ihre Eindrücke gerne in Worte fassen. Anschließend heißt es wieder
kräftig pusten. Der „Paul-Claus-Pfad“ steigt in Serpentinen steil bergan. Wie gut, dass
bald ein Querweg naht, auf dem man nun gemütlich nach Kaub laufen könnte – würde
der Rheinsteig nicht noch einmal abzweigen und einen gehörigen Schlenker über das
Volkenbachtal und die Burg Gutenfels machen. Vom Strom grüßt schon seit einiger
Zeit die Pfalzgrafenstein herauf - die einzige Burg am Rhein, die ständig nasse Füße
hat.
Kurz vor der Burg schlägt die Route eine Kehre nach links und führt uns hinab zum Weierchen(Rastplatz). Nun geht
es steil hinunter nach Kaub, wo wir unseren Ausgangspunkt den Bahnhof Kaub erreichen.
Wieder haben wir einen schönen Wandertag erleben dürfen.
Wilfried & Michael
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