Neunte / zehnte Rheinsteigetappe am 21.04.2007
Von Kamp Bornhofen nach Braubach
Mit dem Auto ging es am frühen Morgen von Frankfurt nach Braubach. Für die Anfahrt haben wir 1 1/2 Stunden benötigt.
Um 9:22 ging unser Zug zum Ausgangspunkt Kamp Bornhofen. Vom Bahnhof folgen wir dem gelben Rheinsteigzubringer unter der
Bahn und weiter dem Naturlehrpfad bergauf bis das blaue Rheinsteig Zeichen wieder auftacht.
Am Aussichtspavillon mit Blick auf Boppard beginnt der steile Serpentinen-Abstieg nach Filsen.
Gemeinhin lernt man, dass der Rhein ab Basel von Süd nach Nord fließt und nur einmal
seinen Weg nach Westen wendet: im Rheingau, wo sich die Weinberge nach Süden zur
Sonne hin verneigen. Doch wer genauer hinguckt, entdeckt gleich hinter
Kamp-Bornhofen eine Doppelschleife. Hier kriegt der Rhein die Kurve und schlägt zwei
180-Grad-Kehren. Der inselartige Hang, den er hierbei umfließt, ragt wie ein Finger in
den Strom hinein.
Gleich um die erste Ecke liegt Osterspai, der einzige rechtsrheinische Ort, der
Nordhänge zu den Ufern des Stromes entsendet. Vom schmucken Städtchen findet
man in knapp 15 Minuten bergan zum Rheinsteig. Kurz darauf mündet die Route am
Wanderparkplatz Alter Ellig auf den Rheinhöhenweg ein. Auf der Fahrstraße geht es
hinab zur nächsten Kehre. 50 Meter unterhalb liegt das Hexenköpfel, wo im Mittelalter
vermeintliche Hexen verbrannt wurden. Nun kehrt man zur Kehre zurück und wandert
auf dem Pilgerweg, den die Gläubigen einst für die Wallfahrt zum Kloster Bornhofen
nutzen, ins Wasenbachtal hinein. Jenseits geht es zum Vorderhang des Rheins zurück.
Hier schimmert erstmals von fern die Silhouette der Marksburg durch das Laub.
Nächstes Ziel ist der Dinkholder Bach mit seinem Sauerbrunnen. Eine Analyse von 1565
besagt, dessen Wasser werde „für den täglichen Trunk genutzt, um die Nachwirkung
gestriger Trunkenheit aufzulösen“. Aus dem Tal geht es steil – alles andere wäre
rheinsteig-untypisch – wieder hinauf und am Hang mit herrlichen Blick auf die
Marksburg hinüber zum Lusthäuschen. Es ist wahrlich eine Lust, von hier auf den Rhein
hinabzuschauen. Unterhalb des Pavillons führt die Route nun über zwei Serpentinen
und auf einem schmalen Pfad auf dem Zecherweg zur Bahntrasse. Vor uns reckt sich
die Marksburg empor, die einzige nie zerstörte Höhenburg am Rhein. Ihr Besuch
beschließt den Wandertag.
Bei strahlendem Sonnenschein haben wir den wunderschönen Wandertag genossen.
Wilfried & Michael
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