Siebzehnte / achtzehnte Rheinsteigetappe am 27.10.2007
Von Leutesdorf nach Leubsdorf
Anreise am Samstag mit dem Auto von Frankfurt nach Leubsdorf. Mit der Bahn geht es um 09:05 vom Leubsdorf nach Leutesdorf.
In nur 12 Minuten haben wir unser Ausgangspunkt zur 17./18. Rheinsteig Etappe von Leutesdorf nach Leubsdorf erreicht.
Leutesdorf auf der Sonnenseite des romantischen Rheins blickt auf eine lange
Weinbau-Tradition zurück. Heute ist der Ort, flussabwärts betrachtet, die letzte
bedeutende „Riesling-Bastion“ am Rhein. Schöne Fachwerkhäuser aus dem 17.
Jahrhundert verleihen dem Weinort den Reiz rheinischer Gemütlichkeit. In der
Ortsmitte ragt weithin sichtbar die Pfarrkirche auf. Auf dem Weinbergsweg genießt
man von der Höhe einen herrlichen Blick auf Leutesdorf.
Doch der Rheinsteig wäre nicht der Rheinsteig, würde es nicht gleich wieder bergan
gehen. Wir steigen in Richtung „Sonnenweg – Windhäuser Hof“ auf schmalem
Weinbergspfad zum „Haus Vogelsang“ auf, biegen dort nach links in Richtung
Leutesdorf ab und folgen dem „Edmund Hüttenweg“ zum Naturfreundehaus
„Edmund-Hütte“ (traumhafte Aussicht). Hinter der Hütte hält der Rheinsteig eine
kleine Kletterei bereit. Die Route führt nun vom Rhein weg in den Wald und zum
Apfellehrpfad. Die Streuobstwiese erinnert an den traditionellen Obstanbau. Nach dem
Lehrpfad geht es durch offene Wiesenlandschaft. Nachdem wir immer an der oberen
Weinbergskante entlang gewandert sind, geht es in lang gezogenen Serpentinen zum
Bachhof im Mühlbachtal abwärts. Auf breitem Weg spaziert man nun durch
Weinberge, die mit Schildern für nahe gelegene Straußwirtschaften werben.
Den gemütlichen Weinbergsweg verlassend, steigen wir zur Ruine Hammerstein
hinauf. Auf einem 196 Meter hohen Felskegel errichtet, ist sie die erste rheinländische
Spornburg. Wieder über Streuobstwiesen wandern wir auf steilem Pfad nach
Oberhammerstein hinab und von dort auf dem Uferpfad flussabwärts nach
Niederhammerstein. Weiter geht es im Talgrund des Hammersteiner Baches über den
Annahof zur Rheinbrohler Ley mit Aussichtspavillon und Blick auf das Hammersteiner
Werth. Auf einem Wiesenweg steigen wir hinab zum Ehrenmal der Gefallenen und
weiter bis zu den ersten Häusern von Rheinbrohl.
Der Obergermanisch-Rätische Limes war die über 500 Kilometer lange Grenzbefestigung
der Römer, die den Rhein mit der Donau verband. Der erste Limesturm
stand in Rheinbrohl, der letzte in Hienheim an der Donau. Der Limes mit mehr als
900 Wachtürmen und einigen hundert Kastellen hinter der Grenzlinie gilt als das
größte archäologische Geländedenkmal Mitteleuropas. Seit Juli 2005 steht er in der
Liste der Unesco-Weltkulturerbestätten. Gleich zu Beginn der Tour geht es bergan
zum Haus Berfriede und von dort im Wald in Serpentinen auf einen Geländerücken.
Über Wald- und Wiesenwege erreichen wir die Adenauer-Hütte, einen Pavillon in den
Weinbergen. Aus der Ferne grüßt Schloss Arenfels. Durch eine Kleingartenanlage
kommen wir ins Bahlsbachtal und folgen ein kurzes Stück der Straße nach Arienheller,
danach der Strecke 5 des Nordic-Walking-Fitness-Parks Ahr-Rhein-Eifel durch Felder
und Pferdekoppeln. Bald darauf geht es oberhalb des Industriegeländes von Bad
Hönningen durch ein Wohngebiet im Staierbachtal. Dort steigt der Weg „Am Paffelter“
aufwärts bis zum Weinbergsgelände über dem Rheintal mit schöner Aussicht auf
Bad Hönningen und Bad Breisig. Im Hönninger Schlossberg schlägt die Route zwei
Serpentinen nach oben. Dort steht ein origineller Aussichtspavillon mit Kirchenbank-
Bestuhlung. Voraus liegt Schloss Arenfels, auch „Schloss des Jahres“ genannt: Es hat
365 Fenster, 52 Türen und zwölf Türme. Nächstes Etappenziel ist der Schafstall, eine
ehemalige Siedlung der Hofleute von Arenfels. Von hier führt der Rheinsteig zu einem
luftigen Aussichtspunkt und einer Kastanienallee, die abwärts nach Ariendorf leitet.
Am Heimathaus und der Burg Ariendorf vorbei geht es aufwärts zum Aussichtspunkt
„Helle Au“. Kurz darauf tritt die Route aus dem Wald und führt ins freie Feld zurück,
wo der Abstieg nach Leubsdorf beginnt.
Nach einem schönen Wandertag und viel Glück mit dem Wetter geht es um 18:00 zurück nach Frankfurt.
Wilfried & Michael
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