Zwei- / Dreiundzwanzigste Rheinsteigetappe am Samstag den 28.12.2008
Von Bad Königswinter nach Bonn-Beuel (Oberkassel)
Anreise mit dem Auto um 7:00 von Oberursel nach Bonn-Beuel.
Vom Bahnhof in Bonn-Beuel geht es um 09:11 mit dem Regional Bahn nach Königswinter.
Nach nur 8 Min. Fahrzeit haben wir Königswinter erreicht, und starten zu unseren letzten zwei Rheinsteigetappen 22&23 die uns zum Zielpunkt nach Bonn führt.
In einer Sage heißt es, dass ein Drache von seiner Höhle aus vorbeifahrenden Schiffen
auflauerte und sie in Brand spuckte. Eines Tages traf sein Feuerstrahl ein Schiff, voll
beladen mit Pulver. Nach der gewaltigen Explosion war der fiese Drache nur noch
Legende. Der Nibelungensage nach soll es Siegfried gewesen sein, der den Drachen
tötete. Wenn man den Geschichten zuhört, glaubt man den heißen Atem des
Feuerspeiers im Nacken zu spüren.
Kurz nach dem Bahnhof hatten wir einen wunderschönen Blick auf den Petersberg. Dies war mein (Michaels) Verhängnis.
Auf einer Eisplatte hat es mir die Füße weggezogen und ich kam auf dem Rücken zum liegen. Oh Schreck! War das unser Wanderende?
Nach einer kurzen Verschnaufspause konnte ich mich wieder aufrichten. Rippenprellung? Schmerzen im Brustkorb mit Atemproblemen.
Werde ich die Wanderung meistern können? Ein Versuch bei dem schönen frostigem Winterwetter war es auf jeden fall Wert.
So sind wir vom Bahnhof Königswinter zum Schloss Drachenburg aufgebrochen. Die
mondäne Gründerzeit-Villa auf halber Strecke zum Drachenfels, derzeit wegen
Renovierung ausdrücklich geöffnet, wird gerne als Versailles am Rhein gepriesen. Am
Eingang stößt man auf den Rheinsteig. Im nahen Nachtigallental weist die Markierung
hinauf zum Milchhäuschen (Gasthaus). Nun zieht die Route in einem langen Bogen um
den Schallenberg herum weiter bergan zum Aussichtspavillon auf dem Geisberg. Nach
der Rast steigt man hinab zur Walter-Guilleaume-Hütte und weiter zum
Mirbesbachtal, wo man die Straße zwischen Königswinter und der Margarethenhöhe
(Info-Zentrum Siebengebirgsverein) quert.
Nicht weit entfernt beginnt der steile
Anstieg zum Petersberg, einem der sieben markanten Gipfel der Region. Hier wurde
deutsche Nachkriegsgeschichte geschrieben: In dem Hotel, das später jahrzehntelang
als Gästehaus der Bundesrepublik diente, wurde 1949 das „Petersberger Abkommen“
unterzeichnet. Dieses leitete die Souveränität der deutschen Republik ein.
Von dort senkt sich die Route am Fritz-Rösing.-Platz vorbei hinunter zum Kloster
Heisterbach, ehemals eine Abtei der Zisterzienser. Der weitläufige Klosterpark mit der
imposanten Chorruine ist ein beliebtes Ausflugsziel der Bonner. Man verlässt das
Klostergelände wieder und gelangt zum Mühlental.
Oberhalb der Weinberge geht es dann zum Aussichtsplatz Rheinblick. Hier wendet sich
die Route wieder vom Rheintal weg und erreicht den Ortsrand von Oberkassel.
Mit dem Rheinhöhenweg
geht es hinauf zum Kuckstein, einem Geländeplateau oberhalb ehemaliger
Basaltsteinbrüche. Der folgende Weg entlang der Geländekante überrascht immer
wieder mit herrlichen Aussichtspunkten. Besonders spektakulär sind die am Blauen See
und am Dornheckensee. Die Steinbrüche, die vollständig mit Wasser vollliefen, sind ein
wichtiges Laichgewässer für Amphibien geworden. Obwohl Baden verboten ist, wagen
sich immer wieder Unvernünftige hinein. Einige hat das kalte Wasser nicht mehr
hergegeben. Wegen dem Eisunfall und meinen Schmerzen sind wir von den Seen zurück zur Wegkreuzung und weiter zur Starßenbahnhaltestelle in Oberkassel gewandert.
Mit dieser ging es zurück nach Bonn Breuel zu unserem persöhnlichen und vorzeitigem Rheinsteigende dem Bahnhof in Bonn-Beuel.
Alles Schöne hat irgendwann ein Ende. Auf dem Rheinsteig ist es jetzt gekommen:
Nach 320 Kilometern lohnt es sich, kurz zurückzublicken: Auf die sieben Berge, auf die Regionen der Römer, auf das Welterbe
Mittelrheintal und den weinseligen Rheingau. Vielleicht läuft man ja noch einmal los –
in umgekehrter Richtung der Quelle in den Graubündener Bergen (Schweiz) entgegen.
Nach diesem letzten wunderschönen Rheinsteig Wandertag mit viel Sonnenschein und frostigen Temperaturen ging es um 17:00 zurück nach Frankfurt.
Jede der 23 Rheinsteig-Etappen haben wir genossen. Ob im Winter mit Schnee und Sonnenschein oder im Sommer bei Regen
und 30 C° Es war ein Abenteuer das wir beide auf 320 Km genossen haben. Dieses Abenteuer wird nicht das letzte sein.
Der Westerwaldsteig wartet auf uns. Wandern ist einfach gut für die Seele und ein Ausgleich für den Arbeits / Familiären - Alltag.
Wilfried & Michael
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