Schinderhannespfad Taunus


Der berüchtigte Räuber Johannes Bückler, genannt Schinderhannes

Karte Schinderhannespfad Naturpark Hochtaunus Der Schinderhannespfad des „Naturpark Taunus" verfolgt die Spuren des in der Region so bekannten Räuberhauptmanns - doch wer war der Räuber wirklich, ein Freiheitskämpfer, der die Reichen bestahl, um den Armen zu helfen, ein Raubmörder oder schlicht ein Mann, der um seine eigenen Existenz rang?
Markiert ist der 190 Km lange Weitwanderweg mit dem Zeichen des Schinderhannes.

Um diese Frage zu beantworten, werfen wir einen Blick in das Leben des
18. und 19. Jahrhunderts sowie in Bücklers Vergangenheit:


Geboren wurde Johannes Bückler im Herbst 1779 bei Nastätten (Taunus). Seine Mutter hieß Anna Maria Bückler, geboren Schmitt, und sein Vater Johannes Bückler, er war Kleinbauer und Feldhüter. Mit bereits 15 Jahren beging der junge Schinderhannes seine erste Tat, indem er versuchte, französische Soldaten zu bestehlen. Dabei wurde er ertappt, konnte aber schließlich fliehen.

Als er 1796 seine Lehre beim Abdecker Nagel in Bärenbach (Hunsrück) begann, stahl er Häute und verkaufte sie. Dies flog auf und der junge Schinderhannes floh in den Wald.
Bild Schinderhannes Als er wieder auftauchte, durfte er seine Lehre bei Nagel wieder aufnehmen, jedoch hielt ihn das nicht ab, seine Diebstähle fortzusetzen. Wieder wurde er entdeckt, und er musste abermals fliehen. Noch einmal bekam er die Chance, seine Lehre - diesmal bei einem Verwandten - fortzuführen. Doch lange währte sein Ehrgeiz nicht, und er zog wieder in die Wälder, wo er das ungezwungene Leben der Landlosen, unter ihnen viele Diebe und Räuber, zu schätzen lernte. So nahm seine kriminelle Karriere ihren Lauf. Er schloss sich der „Hunsrück-Bande" um Philipp Ludwig Mosebach an, bis es gelang, ihn im Gefängnisturm zu Simmern (Hunsrück) festzusetzen. Von dort entkommen, floh er in die rechtsrheinischen Wälder, wie in den Taunus und die Wetterau. Er versuchte sich als fahrender Krämer, kehrte aber zu Raubzügen immer wieder in den Hunsrück zurück. 1800 lernte er Julchen Blasius kennen. Sie war seine letzte Geliebte und gebar ihm einen Sohn, Franz Wilhelm.
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Insgesamt können Schinderhannes heute 130 Straftaten wie Diebstahl, Erpressung, brutale Raubüberfälle sowie Mordtaten nachgewiesen werden, oft an jüdischen Einwohnern. 94 Mittäter lassen sich ihm heute nachweisen.
Letztendlich wurde Johannes Bückler 1802 bei Wolfenhausen (Taunus) festgenommen und ein Jahr später in Mainz zum Tode verurteilt. Dabei zog er 19 Mittäter in den Tod. Julchen wurde zu zwei Jahren Zuchthaus hingezogen. Die Legenden über den Schinderhannes breiteten sich schon vor seiner Exekution am 21.11.1803 aus. Ihren Ursprung haben sie in einer Entscheidung Napoleons: Als er in Frankreich die Regierung übernahm, bemühte er sich um die Ausweitung seiner Macht. Dies konnte nur gelingen, indem er den Regierungsvertretern echte und vermeintliche Feinde Frankreichs nannte, zu deren Bekämpfung nur er in der Lage war. Unglücklicherweise fiel dabei auch der Name Schinderhannes. Aber dieser war nur dadurch bekannt geworden, da er - anders als die vielen großen Verbrecher - bei Überfällen seinen Namen benutzte. Sofort reagierte die Sensationspresse mit Meldungen, die aus dem kleinen Kriminellen Schinderhannes einen Führer der Aufständischen, sogar einen deutschen Baron machten. So entstanden innerhalb weniger Wochen viele Legenden und Mythen, und sein Ruf als „Robin Hood" war geboren worden.

Bild Schinderhannes [II] Schinderhannes Karte Taunus
Seinen Namen hat er übrigens seiner Lehrzeit als Abdecker zu verdanken, die damals auch Schinder genannt wurden. Heute weiß man, dass Johannes Bückler seinen neu gewonnenen Ruf dazu nutzte, noch brutaler aufzutreten. Selbst vor der Folterung wehrloser Greisinnen schreckte er nicht zurück. Er war weder ein edler Räuberhauptmann, noch ein Freiheitskämpfer und „Robin Hood".

Seinen Ruf als „edler Räuber" hat Schinderhannes vor allem Carl Zuckmayer zu verdanken, der 1927 ein Schauspiel über den Räuber schrieb. Auf die Spitze getrieben wurde der Schinderhannes-Mythos schließlich durch Käutners Film von 1957, in dem Curd Jürgens den Räuber in der Hauptrolle spielte.
Es steht heute nicht mehr in Zweifel, dass man die Taten des Schinderhannes nicht als edel und ruhmvoll bezeichnen kann, sondern als rücksichtslos und ungerecht. Er beging seine Straftaten allein aus Habgier und dem Verlangen nach einem Leben im Luxus, nicht aus Not - anders als viele andere kleine und große Banditen der damaligen Zeit, die die Kriege und der Hunger zum Äußersten trieben.

[I]  Vom Portal Naturpark Hochtaunus übernommen
[II]  Vom Forschungsportal Schinderhannes übernommen

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1. Etappe am xxxxtag xx. xx 20xx

0 Km     Karte der Etappe Tagesetappe 16 Km / 254 Hm
Vom Bhf. Salburg Lochmühle nach Kronberg

Saalburg Lochmühle Um 09:00 sind wir von Frankfurt Eschersheim zu unserer 1. Etappe des Schinderhannespfades gestartet. Mit der S-Bahn zum Hbf. - Frankfurt und weiter mit der Regionalbahn Linie 15 um 9:43 zum Bhf. - Saalburg Lochmühle.

Die ehemalige Getreidemühle an der Lochmühle mit landwirtschaftlichem Betrieb wurde im 20.Jahrhundert zu einem Gasthaus umgebaut. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde die Lochmühle zu einem Reiterhof mit bis zu 70 Pferden und einzelnen kleinen Spielgeräten ausgebaut. Diese erfreuten immer mehr Besucher, sodass sich die Lochmühle zu einem eigenen Freizeitpark entwickelte. Bewusst versucht sich die Lochmühle von technisch hoch ausgebauten Freizeitparks abzugrenzen. Es gibt kleinere Attraktionen wie eine Achterbahn, Trampolins, Floßfahrten und einen Streichelzoo mit über 1000 Tieren. Besondere Beachtung wird dem 2007 errichteten Römer-Parcours gewidmet, der spielerisch versucht Groß und Klein in das Leben der Römer einzuführen. Die ländliche Atmosphäre schafft eine Verbindung zur Natur und macht die Lochmühle zu einem beliebten Ausflugsziel im Taunus.

Wer jedoch noch dem Schinderhannespfad folgen möchte kommt bald zur Saalburg, die man mit dem Limes oft in einem Zuge nennt. Sie war ein Kastell, das zur Überwachung des Limesabschnitts im Taunus diente. Auf dem Kastell waren 500 bis 600 Mann, Fußsoldaten und Reiter, stationiert.
Jupitersäule Vor dem Haupttor der Wehrmauer lagen ein Badegebäude und ein Gästehaus. Ein Dorf mit Handwerker-, Händler- und Wirtshäusern schloss sich an und bis zu 2000 Menschen dürften hier gelebt haben. Nachdem der Limes aufgegeben wurde, verfiel das Saalburgkastell. Heute ist es nachkonstruiert worden und es entstand ein Museum, indem archäologische Funde, Inszenierungen und Modelle vom Leben der Soldaten und der Bewohner des Dorfes vor den Toren des Kastells erzählen. Es geht nun Richtung Bad Homburg, aber nicht in die Stadt, sondern nur an den Stadtrand vorbei an der Jupitersäule, die eine Kopie der Großen Mainzer Jupitersäule darstellen soll. Jetzt geht es etwa drei Kilometer durch den Wald vorbei an einem großen Gestüt bis nach Bad Homburg zum Hirschgarten, in dem man gut auf der Sonnenterasse neue Kraft bei Speis und Trank schöpfen kann. Der angrenzende Forstgarten „Kleiner Tannenwald“ ist seit 2005 als Gartendenkmal wiederhergestellt worden.

Man verlässt nun die Straße und gelangt auf eine lange Waldstrecke bis zur Hohemark. Zwischendurch kommt man noch am Elisabethenstein und am Forellengut Oberstedten vorbei. Das Taunusinformationszentrum hat an der Hohemark sein zu Hause gefunden und lädt ein zu einer kleinen Besichtigung der Geschäftsstelle des Naturpark Hochtaunus und des Taunus Touristik Service. Viele interessante Informationen liegen hier für Sie bereit. Nach dem Taunusinformationszentrum folgt man der Straße bergauf zur Klinik Hohemark, dann biegen wir links ein. Hier kommt nun eine beliebte Walkingstrecke des Naturparks. Es dauert nicht lange dann kommen wir zum größten Teil des Weges, der in der Stadt verläuft.
Victoriapark Friedrich III Schinderhannespfad führt. Durch das Mittelgebirge vor den kühlen Nordwinden geschützt, ist Kronberg im Taunus ein beliebtes Naherholungsziel im Großraum Frankfurt. Seinen historischen Charakter hat sich Kronberg über die Jahrhunderte bewahrt, vor allem die Burg als Kern der Siedlung trägt dazu bei. Der älteste Teil der Burg stammt aus der zweiten Hälfte des 12. Jahrhunderts und wird heute als Veranstaltungsort verschiedener kultureller Ereignisse genutzt. Der Victoriapark, der direkt auf unserem Weg liegt, wurde als Umgebung für das Denkmal Kaiser Friedrichs III angelegt. Man trifft auch hier auf historische Spuren wie Gedenksteine, den Burger – Brunnen, den Kannengießer – Tempel und natürlich das Kaiser – Denkmal.
Mit der S-Bahn Linie S4 geht es zurück nach Frankfurt

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2. Etappe am xxxxtag xx. xx 20xx

17 Km     Karte der Etappe Tagesetappe 16 Km / 305 Hm
Vom Bhf. Kronberg nach Kelkheim

Von Frankfurt Eschersheim geht es zu unserer 2. Etappe des Schinderhannespfades. Mit der S6 fahren wir zum Hbf. - Frankfurt und weiter mit der S4 nach Kronberg.

Vom Bahnhof wandern wir aus Kronberg hinaus in Richtung Süden, vorbei an großen Feldern und am Waldrand, gelangt man zum südlichsten Teil des Schinderhannespfades, die Stadt Bad Soden am Taunus. Bad Sodens Stadtgeschichte ist relativ jung, es erhielt die Stadtrechte erst 1947, darf aber seit 1922 den Titel „Bad“ tragen. Dies auch zu Recht, denn die Stadt besitzt 33 Mineral- und Thermalquellen und insgesamt vier Kurparks. Der Slogan „Quelle der Gesundheit“ verweist auf eine lange Tradition im Kurbetrieb. Nachdem man die Stadt aus dem Wald betreten hat, gelangt man zum Bergburgturm, der 1900 von Taunusklub Soden errichtet wurde und insgesamt 10 Meter hoch ist. Von Ihm aus hat man einen Ausblick über den Vordertaunus, die Untermainebene und natürlich Bad Soden. Weiter führt uns der Schinderhannespfad durch den Alten Kurpark, dessen Baumbestand teilweise noch aus dem Gründungsjahr 1823 besteht. Außerdem beherbergt er vier Quellen sowie die drei öffentlich zugängliche Brunnen „Neuer Sprudel“, den Wilhelms- und den Schwefelbrunnen. Der neue Kurpark, in dem man
Jupitersäule leider keine Quellen finden kann, grenzt an den alten an und ist über tausend Quadratmeter größer. Im Alten Kurpark steht das Badehaus, welches seit 1994 leer stand, da die medizinischen Anwendungen im Medico Palais angeboten werden. Heute befinden sich im Badehaus das Stadtmuseum, die Stadtbücherei und das Stadtarchiv. Dies macht es zum Kulturmittelpunkt von Bad Soden. Wenn man zum Martin - Luther – Weg gelangt lohnt es sich einen kleinen Abstecher zum Hundertwasserhaus zu machen. Das Wohnhaus wurde 1990 erbaut, von Friedensreich Hundertwasser entworfen und vom Architekt Peter Pelikan umgesetzt. Für den Künstler aus Wien war Architektur harte Realität und musste Wind und Wetter standhalten. Hundertwasser versuchte der Natur ein Friedensangebot zu machen, in dem er mit begrünten Dächern der Bodenversiegelung entgegenwirken wollte. Gegenüber dem Hundertwasserhaus befindet sich der Quellenpark, in dem man die Solquelle finden kann. Bei ihr wurde der Sodenia – Pavillon sowie die Sodenia – Statue erbaut, die zum Wahrzeichen Bad Sodens geworden ist.

Victoriapark Friedrich III Aus der Kurstadt Bad Soden geht es im Halbkreis um Kelkheim herum. Kelkheim liegt mitten im naturgeschützten Obstgehölz und dies ist eines der eindrucksvollen Merkmale dieser Stadt im Grünen. Sie wird überragt von der Klosterkirche, dem Wahrzeichen Kelkheims. Es wurde 1908/09 erbaut und lockt die Besucher vor allem wegen der farbenprächtigen Glasmalerei der Fenster. Während der Weihnachtszeit steht in der Klosterkirche die weithin bekannte Krippe. Besonders bekannt ist Kelkheim aber als Stadt der Möbel. Seit Mitte des 19. Jahrhunderts hat das Möbelhandwerk im Vordertaunus Tradition. Zwischen den holzreichen Wäldern des Taunus und dem Absatzmarkt Frankfurt entwickelte sich eine große Zahl von Handwerksbetrieben. In den dreißiger Jahren hing an jedem zweiten Haus in der Frankfurter Straße das Schild eines Schreiners. In mehr als 170 kleinen Werkstätten im heutigen Stadtgebiet waren fast 500 Möbeltischler tätig. Die industrielle Fertigung von Möbeln hat für Kelkheim viel verändert. Die Kelkheimer Schreiner behaupten sich heute als Spezialisten für den besonderen Geschmack. Kelkheim hat aber auch Natur- und Bodendenkmäler wie Eisenerzgruben, Hügelgräber oder Besondere Pflanzenbestände. Nach Kelkheim kommt man am Gimbacher Hof und an der Gundelhard vorbei. Beides sind ausgezeichnete Gaststätten und laden zum Verweilen ein. Am Gimbacher Hof endet unsere 2. Etappe des Schinderhannespfades und wir laufen zum Bahnhof Kelkheim.
Hier fahren wir mit der Hessischen Landesbahn R12 zurück nach Frankfurt.

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3. Etappe am xxxxtag xx. xx 20xx

35 Km     Karte der Etappe Tagesetappe 22 Km / 896 Hm
Vom Bhf. Kelkheim nach Glashütten

Saalburg Lochmühle Von Frankfurt Eschersheim geht es zu unserer 3. Etappe des Schinderhannespfades.        (1. Etappe des neuen Schinderhannessteiges)
Mit der S6 fahren wir zum Hbf. - Frankfurt und weiter mit der Hessischen Landesbahn R12 nach Kelkheim.

Vom Bahnhof wandern wir aus Kelkheim hinaus in Richtung der Gundelhard. Ab hier wandern wir die nächsten 2 Etappen dem am 01.04.2014 neu eröffneten 38 Km langem Qualitätswanderweg "Taunus-Schinderhannes-Steig" entlang. Es geht bergauf auf einem naturbelassenen Weg in Richtung Eppstein, eine Stadt die am Rande des Taunus liegt und an das Stadtgebiet von Wiesbaden grenzt. Besonders stolz ist die Stadt auf die Burgruine, den Neufvilleturm, den Kaisertempel und die malerische Altstadt mit Häusern aus dem 15. bis 19. Jahrhundert. Die Burg von Eppstein wurde im 10. Jahrhundert als Reichsburg und Grafensitz vom Ritter Eppo erbaut. Der Legende nach habe er sie dort errichten lassen, wo er die schöne Berta von Bremthal von einem Riesen befreit hatte. Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Burg weiter zu Herrschaftsmittelpunkt, Verwaltungszentrum und Verteidigungsanlage ausgebaut. Heute gilt sie als Kulturdenkmal und ist Anziehungspunkt für die Burgfestspiele sowie Herberge für das Burgmuseum.
Jupitersäule Der Neufvilleturm ist ein Gebäude im Bergpark „Villa Anna“, der ein Nachbau einer Burg darstellen soll. In ihm hatte der Hausherr seine Jagd – und Kunstsammlung untergebracht. Den Park hatte der Bankier Alfred von Neufville als Sommersitz angedacht und ließ die Gebäude im Stil der Zeit errichten und exotische Bäume anpflanzen. Der Kaisertempel ist eine vom Verschönerungsverein Ende des 19. Jahrhunderts erbaute Aussichtsplattform. Der Anlass für den Bau war die überschwängliche Vaterlands – und Kaiserliebe nach dem Sieg der Deutschen über Frankreich. Er ist auf dem Westhang des Staufen gebaut und verschafft einen weiten Ausblick über Bremthal, sodass einem Eppstein buchstäblich zu den Füßen liegt.

Nun verläuft der Weg bergauf Richtung Glashütten, an Eppenhain vorbei. Dort kann man am Atzelberg den gleichnamigen Aussichtsturm erklimmen, die Sicht, die sich einem von der Kanzel bietet, entschädigt für die komplette Weganstrengung bis dahin. Bei guter Sicht und klarer Witterung hat man einen Ausblick, der auf den Taunuskamm allerhöchstens nur vom Feldberg übertrumpft werden kann. Besonders Morgens oder Abends mutet die Aussicht an, als würde man sich in einem Meer befinden, in dem die Bäume rechts und links von einem wie Wellen übereinander schwappen. Hat man sich erst einmal losgerissen, geht es weiter durch Schloßborn mit Wegpassagen die mit malerischem Wald und schöner Natur geprägt sind und vorbei an einem altem Glashüttenareal. Hier wurden tatsächlich früher Glasprodukte hergestellt und das bei den damaligen Bedingungen! Man kann dies anhand von archäologischen Ausgrabungen von buntem Hohl – und Flachglas bestätigen. Daher trägt die Gemeinde auch ihren Namen. Glashütten liegt mitten im Naturpark Hochtaunus am Abhang des Großen und Kleinen Feldbergs sowie des Glaskopfs. Zur Zeit der Römer war Glashütten mit seinem Ortsteil Schloßborn Teil der großen Provinz Obergermanien und man kann heute noch die Reste von kleinen Kastellen und Wachtürmen sehen.

Hier ist unsere Tagesetappe zu Ende und es empfiehlt sich im
"Panoramahotel" oder "Zum Deutschen Haus" zu nächtigen, da die öffentlichen Verkehrsanbindungen in Glashütten unregelmäßig und nicht gut ausgebaut sind.

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4. Etappe am xxxxtag xx. xx 20xx

57 Km     Karte der Etappe Tagesetappe 17 Km / 352 Hm
Vom Glashütten nach Altweilnau

Saalburg Lochmühle Von Glashütten starten wir zur 4. Etappe des Schinderhannespfades. (2. Etappe des neuen Schinderhannessteiges)
Aus dem Dorf Glashütten hinaus auf dem Limesweg begeben wir uns nun zum höchsten Punkt am Schinderhannespfad, zum Roten Kreuz. Von hier aus ist es nicht mehr weit bis zur höchsten Erhebung des Taunus, dem Großen Feldberg. Er ist mit 878,5 m ü NN das Wahrzeichen des Hochtaunus. Zusammen mit dem Kleinen Feldberg und dem Altkönig bildet er eine Triade, die von fast jedem Punkt des Naturpark Hochtaunus zu sehen ist. Schon von weitem ist er an dem gewaltigen Fernmeldeturm zu erkennen, der sich auf dem Gipfel des Feldbergs erhebt. Neben diesem Riesen stehen dort noch ein Fernseh-Sendeturm und ein bereits 1902 erbauter Aussichtsturm des Taunusklubs. Bei klarem Wetter reicht die Sicht vom Feldbergplateau aus in Richtung Süden bis zum Odenwald, wo man den Melibocus erkennen kann. In nordwestlicher Richtung schaut man bis zum Westerwald und im Osten bis zum Vogelsberg mit Taufstein und Hoherodskopf. Ganz im Norden ist der Stoppelberg bei Wetzlar, einer der nördlichsten Punkte der Route, zu erkennen. Im Hintertaunus eingebettet liegen nordöstlich das Usinger und das Wehrheimer Becken. So kann man von hier oben praktisch den Gesamtverlauf des Schinderhannesweges auf einen Blick verfolgen. Wer genügend Zeit mitbringt, kann auch den am Großen Feldberg gelegenen Falkenhof besuchen, der die Möglichkeit bietet, die Greifvögel, die man auf der Wanderung sieht, einmal von Nahem zu betrachten. Ab jetzt geht es Richtung Schmitten auf der Kammlinie des Hochtaunus, der Hühnerstraße etwas bergab. Sie war ein alter Verkehrs – und Handelsweg zwischen der Kölner Bucht und Frankfurt. Schon seit der Zeit der Römer bestand sie, worauf das kleine Kastel am Feldberg hinweist. Auch wenn wir Schmitten, das Herz des Taunus, nur streifen, so durchwandern wir die Ortsteile Seelenberg und Treisberg.
Jupitersäule Seelenberg war, bevor hier ein Markt eingerichtet wurde, ein Wallfahrtsort. Die Wallfahrtskapelle „Sankt Casimir“ war der Anziehungspunkt für alle Pilger. Mit der Reformation verlor Seelenberg jedoch seinen Status und seine Bedeutung. Die Geschichte Seelenbergs und des Marktes wurde oft geprägt durch die Übergriffe der Nachbarn aus Reifenberg. Sie waren Lehensträger von Nassau-Idstein und versuchten später diese Lehenshoheit abzustreifen. Über den Pferdskopf gelangt man also zum Ortsteil Treisberg, welcher im 13. Jahrhundert mit Landstein, Finsternthal und Nodingesthal das Gericht Landstein bildete. Ein heute noch als Totenpfad bekannter Weg von Finsternthal nach Treisberg weist darauf hin, dass einst die Finsternthaler ihre Toten auf dem Friedhof in Treisberg zur letzten Ruhe brachten. Vorbei an der Landsteiner Mühle, einem sehr bekannten Restaurant im Taunus, gelangen wir noch durch Altweilnau. Hier wird uns mit seinem Ensemble von Burgruine, Kirche und altem Dorfkern ein besonders schönes Beispiel einer mittelalterlichen Siedlung geboten. Gerade der von der Befestigung des Städtchens noch vorhandene Torturm ist so imposant, dass man ihn eher bei einer größeren, mittelalterlichen Stadt vermuten würde. Typisch für Kirchtürme, auch für viele Rathaustürmchen, wie hier in Altweilnau, ist im Taunus die tiefblaue Farbe der Zifferblätter der Uhren. Diese Tradition entspringt der mittelalterlichen Glaubenswelt: Im Mittelalter galt Blau als Symbol der Wahrheit und der Ewigkeit Gottes, und damit auch als Symbol der Unsterblichkeit der menschlichen Seele. Ein Trost also für den sterblichen Menschen, der bei jedem Blick auf die Uhr daran erinnert wird, dass auch für ihn einst die Stunde des Abschieds von dieser Welt schlagen wird. Nach Altweilnau erwartet uns schon das Etappenziel, das Sporthotel Erbismühle

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5. Etappe am xxxxtag xx. xx 20xx

57 Km     Karte der Etappe Tagesetappe 17 Km / 352 Hm
Vom Altweilnau

Saalburg Lochmühle Von Glashütten starten wir zur 5. Etappe des Schinderhannespfades.
Nun Überquert man Die Weil Richtung Neuweilnau, einem Ortsteil von Weilrod. Hier erwarben die Grafen von Nassau zu Anfang des 14. Jahrhunderts die noch recht junge Burg von Neuweilnau und erhoben sie zur Residenz. Denn für das Weiltal mit seinem romantisch geschwungenen Fluss waren sie nicht unempfänglich. Doch die Burg ersetzten sie bereits 1505 - 1513 durch ein Schloss im Stil der Renaissance, mit dreigiebeligem Torhaus. Zwischen Ort und Schloss überrascht der Blick auf den Turm der kleinen Barockkirche und das mit bunt bemalten Schnitzereien reich verzierte Fachwerkhaus auf der gegenüberliegenden Seite. Wenn wir den kleinen Ort verlassen haben geht es teilweise weiter auf dem Weiltalweg, vorbei am Weiltalblick Richtung Rod an der Weil. Der Ort wird überragt von dem Kirchberg mit dem alten Kirchturm, einem jüngeren Kirchenschiff und dem "ältesten Pfarrhaus Deutschlands". Dieses Pfarrhaus stammt aus dem 12. Jahrhundert. Es ist seit dieser Zeit ununterbrochener Wohnsitz der Pfarrer des Kirchspiels Rod an der Weil. Der eigentümliche Baustil dieses Hauses mit seinen über 1 m dicken Mauern im Untergeschoß und der Pechnase über dem Eingang lassen deutlich die ursprüngliche Schutzfunktion dieses Bauwerks erkennen. Der imposante Fachwerkbau gibt dem Haus sein unverwechselbares und damit besonderes Aussehen. Der Ort selbst ist heute der Zentralort der aus dreizehn Ortsteilen bestehenden Gemeinde Weilrod. Durch Feld- und Waldabschnitte im Wechsel streifen wir Hasselbach und kommen nach Wolfenhausen, dem wohl bedeutendsten Ort am Schinderhannespfad. Denn hier wurde Johannes Bückler als Räuberhauptmann Schinderhannes letztendlich gefasst und nach Mainz überliefert. Dies bedeutete für ihn das Todesurteil. Auf dem Weg Richtung Weilburg kommen wir noch durch Langhecke, einen kleinen Ort der Gemeinde Villmar, vorbei.
Jupitersäule Langhecke ist besonders bekannt für den Bergbau. Seit Ende des 16. Jahrhunderts wurde Kupfer, Eisen und Silber dort abgebaut. So schwang es sich als Großexporteur von wetterfestem Dachschiefer in Deutschland auf. Bis auf kleine Ausnahmen war das Werk bis 1954 intakt. Auch Goethe lockte der Bergbau in Langhecke an, so besuchte er das Dorf um sich über das Gewinnen dieser Bodenschätze zu informieren. Da im 18. Jahrhundert Langhecke im Grenzgebiet zu mehreren nassauischen Fürstentümern, zur Grafschaft Wied und zu Kurmainz lag, war es ein beliebtes Rückzugsgebiet für Räuberbanden. Heute ist Langhecke ein etwas im Wald verstecktes Dorf, indem man immer noch auf die Spuren des Bergbaus treffen kann. Nach diesem Interessanten Örtchen geht es nicht mehr weit durch den Wald bis nach Aumenau, welches in einer weiten Talbiegung der Lahn liegt. Aumenau ist schon seit langem Erholungsort und besticht vor allem durch seine reizvolle Umgebung. Wälder, die bis hinunter an den felsüberhangenen Spiegel der Lahn reichen, verschlungene Täler und weite Ausblicke. Hier treffen wir wieder auf die Lahn, an der wir nun bis nach Weilburg entlanglaufen werden. Ein oberflächlicher Blick auf die Landkarte könnte vermuten lassen, das Lahntal sei letztlich nichts anderes als ein Rheintal en miniature: ein noch bizarrer gewundener Flusslauf, zu beiden Seiten von Berghängen begleitet und im Gegensatz zum Rhein nur auf einer Seite mit Straße und Eisenbahnlinie ausgestattet. Doch sobald man eine kurze Strecke an der Lahn gewandert ist, bekommt man ein Gespür für die Unterschiede, die nicht nur durch die anderen Größenverhältnisse bedingt sind. Die Enge des Tals und die unablässig und rasch aufeinander folgenden Windungen geben der nördlichen Grenze des Taunusgebietes ein Gepräge, das kein anderer Zufluss des Rheins aufzuweisen hat. So überwindet der Fluss mit einer Länge von 218 km nur eine Strecke von 160 km in gerader Linie. Trotzdem war die Lahn in früherer Zeit ein gefragter Handelsweg, von dem heute noch der Leinpfad zeugt. Der Leinpfad, oder Treidelpfad, verläuft neben dem Fluss und diente früher dazu, die Lastkähne per Hand oder mit Pferden flussauf zu ziehen. Heute trifft man nur noch Freizeitkapitäne auf der Lahn, und die Zeiten der vom Leinpfad aus gezogenen Lastkähne sind vorbei. Von nun an begleitet uns die Lahn auf dem Weg des Schinderhannespfades bis zum Ziel. Dabei kommen wir noch an kleineren Ortschaften wie Fürfurt, Gräveneck und Kirschhofen vorbei sowie an der Schleuse vor Weilburg. In Weilburg angekommen ist diese Etappe zu Ende und bietet Übernachtungsmöglichkeiten an.

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