Ausgangspunkt der Wanderung war "Amöneburg" Anforderung: ca. 3 Std. mit Pausen / 11 Km / 230 Hm Kartenmaterial: Alte Topo Freizeitkarte Hessen TF 50 1:50.000 Marburger Land Einkehr: Marktplatz Amöneburg & Brücker Mühle Anreise mit dem Auto: Über die A5 bis Gambacher Kreuz --> Gießener Südkreuz A485 B3 --> Marburg --> Abfahrt Ebersdorfer Grund L30048 --> Amöneburg Weg Markierung: Weißes "A" auf blauen Grund --> |
Karte mit Track der Wanderung
Profil der Wanderung
Markierung
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In diesem Jahr 2021 feiert Amöneburg sein 1300 jähriges Bestehen. Rund um das Jubiläum und die Feierlichkeiten kümmert sich der Verein
»Amöneburg 13Hundert« der sich im Jahr 2018 gegründet hat. Leider fallen die Feierlichkeiten
Corona bedingt kleiner aus oder verschieben sich nach hinten. Eine schöne Aktion werden die 13 bemalten Telekom-Kästen in Amöneburg und seiner Stadtteile darstellen.
Gestartet bin ich vom Parkplatz an der Stadtmauer. Durch die verwinkelten Gassen der Altstadt ging es zum Marktplatz. Um den Platz stehen viele alte Gebäude.
Die sehenswerte Altstadt steht unter Denkmalschutz. Neben dem am Marktplatz gelegenen Rathaus findet man das Museum und das Naturschutz-Informations-Zentrum.
Durch die historische Kulturlandschaft mit stark besonnten Magerrasensteilhängen, die möglichst mit geringem Aufwand erhalten werden. Das schaffen die Ziegen
mit »BISS«. Man kann auch beim Wandern durch das Ziegengehege Bekanntschaft mit Eseln machen. Beim sogenannten »Rabenkopf« befindet sich ein idyllischer Rastplatz.
Im Tal angekommen ging es weiter durch die Wölbwiesen zum Bekassinenloch. Wölbwiesen, bzw. Wölbäcker sind als historische Landnutzungsform schon aus der vorrömischen
Zeit dokumentiert. In der Ohmaue bei Amöneburg wurden sie von 2007 bis 2012 als naturschutzrechtliche Ausgleichsmaßnahme neu angelegt, und so wurde ein Mosaik
unterschiedlicher Grünland-Bedingungen geschaffen. Wenn das Wasser nach Überschwemmungen nur langsam versickert, entstehen nasse, kurzrasige Flächen als Brutplätze
für Bekassine, Kiebitz und Braunkehlchen. Mit etwas Glück kann man hier auch viele Feldlerchen, Storch und Großen Brachvogel bei der Nahrungssuche beobachten.
Die Bekassine ist der Vogel des Jahres 2013. Eine weitere Schautafel informiert über die Vogelwelt an einem schattigen Rastplatz.
Jetzt ist es nicht mehr weit zum Kultur- und Industriedenkmal «Brücker Mühle«. Die Brücker Mühle ist ein lebendes Industriedenkmal, das in dritter Generation geführt
wird. Die Mühle besitzt ein Wasserkraftwerk. Sie ist funktionsfähig und kann nach Absprache besichtigt werden. Der Hof verfügt über Gastronomie, und es gibt einen gut
sortierten Bioladen. Am 21. September 1762 fand um den hier gelegenen Ohmübergang die Schlacht an der Brücker Mühle zwischen französischen Truppen auf der einen Seite
und einer vor allem
aus hannoverschen, braunschweigischen und hessischen Truppen zusammengesetzten Streitmacht auf der anderen Seite statt – eine der letzten größeren Kampfhandlungen des
Siebenjährigen Krieges. Der seitens der französischen Verbände angestrebte Übergang über die Ohm gelang nicht. Die Truppen beider Seiten blieben bis zu einem
Waffenstillstand, der am 15. November im Wirtshaus an der Brücker Mühle geschlossen wurde, in ihren Stellungen liegen. An diesen Waffenstillstand erinnert
der »Friedenstein« beim Wirtshaus. Die Mühle befindet sich nahe der Kreuzung des Radfernweges R6 mit dem Lange-Hessen-Radweg. Vor Ort informieren weitere Tafeln.
Nach einer Kaffeepause mit selbst gebackenen Kuchen bin ich gut gestärkt der Tour weiter gefolgt und am ehemaligen Bahnhof vorbei zur »Lindaukapelle«
Am Nordhang der Amöneburg lädt die Magdalenen-Kapelle, die im Volksmund Lindaukapelle genannt wird, zum Innehalten ein. Die Kapelle befindet sich an der Stelle des
im 13. Jahrhundert wüst gefallenen Dorfes Lindau. Der heutige Bau stammt aus dem Jahr 1867. Hier vorbei ist der Hl. Bonifatius im achten Jahrhundert auf die
»Amanaburch« (= Burg über der Ohm) gelangt, wovon sich der heutige Stadtname ableitet. Die Lindaukapelle ist ein beliebtes Wallfahrtsziel für Pilger und Gläubige,
und bei ihr werden im Juli Gottesdienste im Freien gehalten. Die erste urkundliche Erwähnung datiert aus dem Jahre 721, als Bonifatius von der fränkischen Bergfeste
»Amanaburch« aus sein Missionswerk begann.
Nach Überquerung der Strasse kommt man zum nächsten Höhepunkt der Tour, dem »Waschbach«. Hier soll der Hl. Bonifatius seine Tauffeiern abgehalten haben.
Im 15. Jahrhundert wurde die Brunnenstelle zum Waschplatz erweitert. Das Gelände war der städtische Bleichplatz mit eigener Hütte, dem sogenannten Bleicherhäuschen.
Eine Erfrischung für die müden Füße ist hier möglich. Aber Achtung, die mit Moos grünbewachsenen nassen Buntsandsteine sind sehr sehr rutschig!
Nun schlängelt sich ein Pfad den Berg hinauf (im Volksmund: Schlangenpfad) von wo man bereits herrliche Ausblicke genießen kann. Die ersten Reste der alten Stadtmauer
werden beim Mauerrundweg sichtbar. Schon aus dem 6. Jahrtausend v. Chr. finden sich Siedlungsspuren. Später bauten die Kelten im 3. Jahrhundert v. Chr. den Berg an der
»Amana« (d.h. Ohm) zur befestigten »Amanaburg« aus.Design and Service © 26.08.2005 Michael Engel All Rights Reserved. Version 1.00