Beschreibung der Wanderung
Zur Schachblumenblüte
in den Sinngrund
Die kleinbäuerliche Wirtschaftsweise einer Bewohner hat es ermöglicht, dass sich im Sinntal bis heute viele
seltene Tier- und Pflanzenarten erhalten haben. Eisvogel, Wasseramsel und Biber, verschiedene Orchideenarten
und Farne sind hier zu Hause. Star unter den Pflanzen aber ist die Schachblume, sie hat hier mit 10 Millionen
Exemplaren jährlich ihr größtes Vorkommen in Deutschland. Dieses Naturparadies ist heute Ziel unserer
Rundwanderung. Ausgangspunkt ist Burgsinn, der größte Ort im Sinngrund, der seinen Namen von den drei sehenswerten
Schlössern der Freiherren von Thüngen hat. Auch die als »Sinntaldom « bekannte katholische Kirche ist einen Besuch wert.
Wir beginnen am Bahnhof und gehen durch die Bahnhofstraße zurück zur Mittelsinner Straße, queren diese, gehen dann kurz
nach rechts und gleich wieder links in die Hirtengasse. Hier treffen wir auch unser Wegzeichen für die nächsten fünf Kilometer:
die »Blaue 8« des örtlichen Verkehrsvereins. Weiter halbrechts aufwärts in
die Friedhofstraße und geradeaus in den Rödernweg, kommen wir schnell aus dem Marktort hinaus. Auf der Hochfläche
angekommen lohnt ein Blick zurück über das Sinntal auf die Vorberge der Rhön. Direkt gegenüber die »Burgsinner Koppe«
seit ein paar Jahren »ziert« sie ein Sendemast. Bald im Wald kommen wir nach eineinhalb Stunden Weg zu einem großen Sandstein,
einen Viermärker, der die Grenzen von Burgsinn, Fellen, Aura und Mittelsinn markiert. Im Volksmund wird er auch der »Hexenstein« genannt.
Eine Sitzgruppe lädt zur Rast ein. Unser Wanderweg führt hier nach rechts und mit dem »Roten stehenden
Quadrat« Nr. 66 am von Ginster gesäumten Waldrand weiter.
Jetzt lassen wir uns Zeit und genießen den schönen Ausblick, der über den Sinngrund und Obersinn bis in das obere Kinzigtal
reicht. Im Vordergrund sind Brückenbauwerke der Schnellbahntrasse Fulda – Würzburg erkennbar. Auffallend sind
auch die vielen eingezäunten Tannenund Fichtenkulturen im Blickfeld. Hier wachsen Christbäume, die die Wohnzimmer
im Rhein-Main-Gebiet an Weihnachten zieren. Abwärtsgehend sind wir bald in Mittelsinn, gehen am Ortseingang
nach links, dann an der evangelischen St.-Jakobuskirche, später an der Dorflinde vorbei und kommen durch die
Hauptstraße zur Sinnbrücke. Über die Brücke und rechts dem Schild »Radweg« folgend führt unser Weg in das Sinntal.
Wenn wir Mitte April bis Anfang Mai unterwegs sind, steht uns auf den nächsten Kilometern ein einmaliges Naturerlebnis bevor!
Auf den feuchten Magerwiesen blühen in dieser Zeit Millionen von Schachblumen und verwandeln das Tal in ein purpurrotes Blütenmeer.
Dieses Liliengewächs ist in der »Roten Liste« als stark gefährdet eingestuft und deshalb besonders geschützt. Es blüht in Deutschland
nur noch an wenigen Stellen und nur in geringer Zahl. Deshalb: Nur anschauen, nicht pflücken, nicht ausgraben. Die markante Blüte dieser
seltenen Blume ist am besten vom Rad- und Wanderweg aus zu bewundern und entschädigt uns für den Lärm, der von gelegentlich vorbeifahrenden
Güterzügen kommt. Auf dem Rad-/Fußweg weitergehend endet unsere Wanderung nach knapp fünf Kilometer, ab Mittelsinn, wieder am Bahnhof,
wo wir am Morgen unsere Wanderung begonnen haben. Über den aktuellen Stand der Blumenblüte informiert Sie gern die Burgsinner
Natur- und Landschaftsführerin Gabi Bechold, 0 93 56 / 23 49, oder die Gemeinde Burgsinn, 09356/9 91 00.
Wer außerhalb der Blütezeit unterwegs ist und nicht auf dem Wadweg wandern will, der geht vor der Sinnbrücke nach rechts und folgt
dem Wiesenweg entlang der Sinn. Mit dem Zeichen »Blaue 5« gelangt er dann auf bequemem Wanderweg nach Burgsinn.
Diese Wanderung ist von G. Rienecker, Aschaffenburg-Obernau
aus dem SPESSART / MÄRZ 2008
Gut 4,5 Std. waren wir mit Pause auf dem Rundweg unterwegs.
Diese schöne Rundwanderung haben wir bei Frühlingshaften Wetter voll genossen, und werden sie so schnell nicht vergessen.
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